Kaum zu glauben, aber der Start der Agentur dietz war vor 25 Jahren

Das Agenturgeschäft wird immer als jung und dynamisch beschrieben. Viele Startups, viele junge Menschen, viel Enthusiasmus und Aufbruchstimmung. Dass das auch sehr oft schief geht, wird dann aber leider verschwiegen. Denn bei aller Motivation gehört ein gehöriges Maß an Erfahrung und betriebswirtschaftlichem Know-how dazu, eine Agentur über viele Jahre erfolgreich zu managen.

Ich war selbst ein wenig erschrocken, als die ersten Nachrichten in meinem Postfach lagen und mir zum 25-jährigen Jubiläum gratuliert wurde. Durch das Eintragen des Start-Termins der Agentur auf XING am 12. April 1995 wurde automatisch ein Jubiläums-Post verteilt. Gerade in diesen Zeiten – Covid-19 und alle dazugehörigen Themen halten unsere Gesellschaft nahezu im Stillstand – war dies eine eigentlich sehr positive Nachricht.

Zunächst war die erste Reaktion: Das war’s jetzt, Werbung, und digital sowieso, ist ja jung und dynamisch. Dann habe ich an unsere Mitarbeiter gedacht und realisiert: Es ist genau das Gegenteil. Wir haben eine super Mischung aus jung und wissbegierig sowie älter und erfahren. Ich denke, das passt schon. Es muss halt immer weiterentwickelt werden, aber das kennen wir ja nun aus der langen Agenturzeit. Und heute sind wir eine Top-Digitalagentur mit Top-Kunden aus dem Umfeld von Frankfurt am Main.

Dann hatte ich aus anderen Gründen ein Bankgespräch, danach habe ich mit der Steuerberaterin gesprochen. Und alle haben mir sofort signalisiert: He super, das muss erst einmal einer hinkriegen und die Bonität der Agentur ist top. Also, alles gut. Wir sind auf der richtigen Spur.

dietz.digital, eine Digitalagentur seit 2002 – geht das überhaupt?

Blickt man zurück und kennt man diese Zeit noch aus der Ferne, dann gab es einen Internet-Hype, der um die Jahrtausendwende geplatzt ist. Viele Agenturen gingen bankrott und das Thema Internet wurde als eine Modeerscheinung gesehen, mit der viel Geld verbrannt wurde. Also alles, was mit digital zu tun hatte, wurde eher negativ bewertet. Das nannte man damals auch Interactive. So wie wir: Ich habe 2002 eine Tochtergesellschaft zur Communications gegründet und mit einem Partner die Interactive gestartet.

Eigene GmbH, Bankgespräch mit der Dresdner Bank. Es ging nicht um einen Kredit, sondern lediglich um ein Firmenkonto. Der Bankberater fragte mich, was wir machen wollen und ich erzählte ihm viel von Interactive, Websites, Internet usw. Die Reaktion war entsprechend, ich hatte viel Mühe, wenigstens ein Firmenkonto dafür zu bekommen. Für einen Dispo sollte ich das gleiche Geld als Eigenkapital hinterlegen. Was eine Zeit! Das glaubt man kaum, aber so war es.

Wir starteten und haben relativ bald mit der Gillette Gruppe Deutschland einen tollen Kunden bekommen. Alles ganz langsam und mit Kleinprojekten, aber vielleicht auch gut so, da wir dadurch auch lernen und uns weiterentwickeln konnten. Das Deutsche Reisebüro, heute DER, war auch einer dieser Neukunden, DERPART und ATLASREISEN ebenfalls. Smiths Detection kam dazu usw. Eigentlich waren wir damals schon eine Digitalagentur aus Frankfurt am Main.

Für das Deutsche Reisebüro und DERPART war es auch eine ideale Kombination. Wir waren schon immer stark im Thema Print und haben sämtliche Dekos gestaltet in den Reisebüros bundesweit. Dazu kamen nun kombinierte Aktionen mit Print-Mailings und Websites, die personalisiert auf den Endkunden Angebote ausgespielt haben. Alles aus einer Hand, alles durch eine Agentur umgesetzt. Auflagen im Millionen-Bereich, Steuerung der Print-Produktionen bei Bertelsmann & Co und gleichzeitig digital losgelegt mit Datenbanken, Websites und Betreuung. Schon damals startete der Erfahrungsaustausch mit digitalen Themen. Für Smiths Detection dann mit dem RedDot CMS – das war etwas Innovatives damals – und der globalen Website durch unsere Agentur.

Digitalagenturen brauchen Innovationen

Digital fit und leistungsstark. Als Digitalagentur aus Frankfurt am Main haben wir uns mittlerweile einen starken Namen gemacht. SEO, Marketing Automation, Wireframes, Social, Targeting, Re-Targeting, Website Content, PIM, DAM etc. Alles Themen, die uns heute beschäftigen. Aber es zeigt auch, dass man nur mit Innovationen und einem Gespür für die Herausforderungen der Kunden wirtschaftlich überleben kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Entwicklung unserer Produkte dynamicPIM® und dynamicDAM®.

Wieso Innovation, was ist da die herausragende Neuerung?

Mal ganz von vorne. Wir haben über die Jahre diverse Datenbanken programmiert und immer wieder erkannt, dass kein System im Markt die Flexibilität bietet, die wir brauchen. Zudem kennen wir den Konsumgüter-Markt, FMCG, perfekt. 15 Jahre Procter & Gamble gehen nicht spurlos an einem vorüber. Wir haben viel gelernt und erkannt, dass es Systeme braucht, die nicht nur flexibel sind, sondern auch die Produktinformation aus Logistik, Vertrieb und Marketing sowie Mediendaten aller Art (Bilder, Videos etc.) an einer Stelle integriert bereitstellen. Und zwar für alle Zielgruppen mit Berechtigungen erreichbar, wie Intern, Retailer, Agentur usw. Dazu sollten diese Daten auch optimiert und angereichert werden können, um sie an die jeweiligen Stakeholder zu verteilen (Markant, GDSN etc.).

Die Realität war immer eine andere. Diverse Systeme, kein Content war richtig, jeder kocht sein Süppchen. Jeder sieht nur seinen Bereich und nicht das große Ganze. Sieht man das aus einer Helikopter-Sicht, das ist ja der beliebte Satz der Unternehmensberater, dann fällt einem auf, dass hier enorme Effizienzen schlummern. Es ist ein weiter Weg, bestehende Organisationen davon zu überzeugen, andere Wege zu gehen. Erst recht, wenn diese P&G, Unilever, Coty oder Knauf heißen. Wir sind überzeugt, dass guter, richtiger, aktueller und rechtzeitiger Content ein wesentliches Erfolgskriterium in diesem Marktbereich sein wird.

Also haben wir uns entschlossen, eigene Produkte zu entwickeln. Ein großer Schritt mit viel Schweiß und Tränen. Aber es hat sich gelohnt. Die Anwendungen helfen, optimalen Content dort bereitzustellen, wo er benötigt wird. Wir optimieren immer weiter und können optional über Treuhandkonten (escrow), wenn gewünscht, die nötige Software-Sicherheit gewährleisten.

Konzept, Strategie und Stärke einer Digitalagentur aus Frankfurt am Main

Neben dem Stammgeschäft (Social, SEO, Websites, Content) haben wir damit ein weiteres Standbein, das uns eine wirtschaftliche Stärke bietet und vor allem in Zeiten von Corona auch dafür sorgt, dass wir Planungssicherheit haben. Dazu läuft der Betrieb auch unverändert weiter, da wir aus den Home-Offices von einem Tag auf den anderen sofort aktiv und voll leistungsfähig sind. Eben eine Digitalagentur, die auch intern schon lange keine Jobserver mehr stehen hat und sich dann fragen müsste, wie die Mitarbeiter auf Daten zugreifen sollen. Das läuft schon seit drei Jahren völlig anders.

Abschließend: Man hört es vielleicht heraus, ich bin mächtig stolz auf mein Team. Auf eine super Agentur mit tollen Mitarbeitern, der DNA der Agentur. Ich freue mich auf die Zukunft, eine weiterhin schöne Zeit mit tollen Kunden, wichtigen Erfahrungen und einer prima Zusammenarbeit auf allen Ebenen.